
Messer werden aus speziellen Messerstählen hergestellt. Diese müssen gut härtbar und relativ rostträge sein. Es gibt heute sehr viele verschiedene Messerstähle mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Man ist hier immer auf der Suche nach dem perfekten Zusammenspiel der verschiedenen Legierungsbestandteile. Je nach Gewichtung dieser, kann ein sehr schnitthaltiger, verschleißfester oder auch korrosionsbeständiger Stahl entstehen.
Ein guter Messerstahl ist abhängig von zwei wichtigen Faktoren, einmal der Härte und zum anderen der Zusammensetzung der verschiedenen Legierungen. Denn ein Härten des Stahls ist nur bei einem hohen Kohlenstoffgehalt möglich. Der Kohlenstoff bildet nämlich Karbide aller im Stahl vorhandenen Elemente. Karbide sind chemische Verbindungen mit Kohlenstoff.
Der Härtevorgang
Durch den Härtevorgang wird der Stahl, wie das Wort schon aussagt, um ein vielfaches härter. Härtevorgang heißt, es wird ein Ofen auf ca. 1000°C bis 1100°C erhitzt und dann in Wasser oder Öl blitzartig abgekühlt. Diesen letzten Vorgang nennt man auch abschrecken. Manche Messerstähle sind auch sogenannte Lufthärter, d.h. Sie härten nach dem Erhitzen an der Luft ab. Stähle die in Wasser oder an der Luft härten, müssen später Angelassen werden. Das bedeutet, das man den Stahl nach dem eigentlichen Härtevorgang nochmals auf 150°C bis 300°C erhitzt, ihn anschließend nicht abschreckt sondern langsam abkühlen lässt. Durch diesen Arbeitsvorgang wird der gehärtete Stahl wieder etwas weicher und weniger spröde.
Die Härte
Ein guter Messerstahl hat nach dem Härten eine Rockwellhärte von ca. 60 HRC. Er sollte aber über eine Härte von 57 bis 58 HRC verfügen. Aus diesem Grund wird der Stahl auch nochmals Angelassen. Das Härten macht das Messer auch weniger anfällig für Rost und eine spätere Politur der Messerklinge schützt ebenfalls vor Oxidation.
Es gibt hochwertige und minderwertige Messerstähle denn bei der Herstellung kommt es immer auf die Zusammensetzung der Legierungsbestandteile an. So hat beispielsweise ein minderwertiger Stahl etwas Kohlenstoff und ein wenig Chrom. Ein hochwertiger Messerstahl besteht aus Legierungen der Elemente Kohlenstoff, Chrom, Molybdän, Vanadium, Mangan und Spuren von Wolfram. Diese Elemente veredeln den Stahl und er gewinnt an Eigenschaften wie Korrosionsbeständigkeit, Härte, Zähigkeit, Schnitthaltigkeit, Temeperaturbetändigkeit, Verschleiffestigkeit und natürlich die gesamte Standzeit.
Manche Legierungsbestandteile lassen sich schon aus der DIN-Bezeichnung ablesen. Im folgenden ist eine kleine Tabelle die dies veranschaulicht.
DIN | Kohlenstoff in % | Chrom in % | Molybdän in % | Vanadium in % | Rostbeständigkeit | Rockwellhärte in HRC |
X46CR13 | 0,42 – 0,5 | 12,5 – 14,5 | – | – | gut | 54 +/- 1 |
X55CrMo14 | 0,48 – 0,6 | 13 – 15 | 0,5 – 0,8 | 0,15 | sehr gut | 54 +/- 1 |
X90CrMoV15 | 0,85 – 0,95 | 15 – 18 | 0,5 – 0,8 | 0,07 – 0,12 | sehr gut | 58 +/- 1 |
X105CrMo17 | 0,95 – 1,2 | 16 – 18 | 0,4 – 0,8 | – | sehr gut | 58 +/- 1 |